Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis so etwas kommt. Schliesslich ist League of Legends über die vergangenen Jahre zu einer richtigen Cash Cow mutiert. Nicht nur für Riot selber, sondern für die ganze Gaming-Industrie. Über 2,4 Milliarden Stunden wurden im letzten Jahr gestreamed. Das rief einige neue Sponsoren auf den Teppich, die mittlerweile auch bereit sind, eine schöne Stange Geld auf den Tisch zu legen.

Die Robert Morris Universität in Chicago hat diesen stetigen Aufwärtstrend im ESport-Bereich offenbar erkannt und bietet deshalb ihren Studenten neu eine League-of-Legends-Klasse an, für die man sich ab sofort bewerben kann. Für das entstehende Team soll in den nächsten Wochen auch noch ein Trainer gesucht werden und der Plan sieht vor, dass die „RMU Eagles“ dann in der Major League Gaming teilnehmen, in der momentan rund 100 College-Teams um Ruhm und Ehre kämpfen.

Das mag jetzt nach viel Spass klingen. Ist es aber nicht nur. Hinter dem ganzen steckt viel Geld und es wird in Zukunft wahrscheinlich noch mehr werden. Die Auswahlkriterien, ein Stipendium zu erhalten, sind dementsprechend streng. Doch wer die Aufnahme schafft, kann sich nicht nur über einen Platz bei den „RMU Eagles“ freuen, sondern bekommt auch noch rund die Hälfte der Studiengebühren im Wert von rund 13’000 Euro bezahlt.

Warum nur League of Legends?

Man kann sich nun die Frage stellen, warum nicht auch andere ESport-Klassen gegründet werden. Schliesslich bieten auch Dota 2 oder neu Hearthstone einen entsprechenden Markt. Im Vergleich zu LoL sind sie aber noch zu wenig ertragreich. Das könnte in wenigen Jahren aber anders aussehen.

Insbesondere wenn man so offene Studiengangsleiter hat wie Kurz Melcher. Er hat das ganze Projekt in Chicago in den letzten Monaten voran getrieben: „Ich habe früher selber ab und zu online gespielt, vor allem Command and Conquer und Starcraft. Aus diesem Grund habe ich mal etwas recherchiert und stiess dabei auf League of Legends. Die Spielerzahlen haben mich überwältigt.“ Das eine ergab das andere: „Wir haben an unserer Universität schon ein Bowlingteam, wieso nicht auch ein Esport-Team?“ Geboren war die neue Klasse.

Wie lange es wohl noch dauert, bis wir sowas auch in Europa haben?
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